Moderation Podiumsdiskussion zum 11. IT-Forum

Am 25. Mai tritt die neue Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU in Kraft. Für Unternehmen müssen verschiedene Abläufe zum Schutz der Daten ihrer Kunden anpassen oder gar ändern. Ansonsten drohen ihnen empfindliche Strafen. Was Unternehmen nun unbedingt tun sollten, Darum drehte sich eine Podiumsdiskussion, die Medienspezialist Daniel Baumbach in Weimar zum 11. IT-Forum der Firma FutureDat moderierte.  

In den 28 EU-Staaten gelten ab Ende Mai einheitliche Datenschutz-Regeln. Diese gelten als Meilenstein für den Schutz der Privatsphäre der Bürger im Internet. So soll es endlich ein „Recht auf Vergessen“ geben. Auch müssen Soziale Netzwerke ihre automatisierten Voreinstellungen anpassen, um die Daten ihrer Kunden zu schützen. Es soll kein unkontrollierter Handel mehr mit diesen Daten betrieben werden können. Zielrichtung der DSGVO sind die großen US-amerikanischen Datenkraken Facebook, Google, Amazon und Co. Die will die Europäische Union in ihre Schranken verweisen und die Rechte ihrer Bürger gegen solche Unternehmen zu stärken. Der Bürger soll viel mehr als bisher entscheiden können, was mit seinen Daten passiert oder eben nicht. Bei Verstößen gegen die DSGVO drohen den Unternehmen horrende Zahlungen, die bis zu vier Prozent der weltweiten Einnahmen ausmachen können – also, Millionen- oder gar Milliardenstrafen drohen.

Was bedeutet die DSGVO für hiesige Unternehmen? 

Das Gesetz ist eigentlich für die US-Unternehmen gedacht, die einen schwunghaften Datenhandel betreiben. Es trifft aber natürlich alle Unternehmen, die in Europa ansässig sind oder hier Geschäfte machen – vom kleinsten Gewerbebetrieb über mittelständige Unternehmen bis hin zum Großkonzern. Alle müssen handeln, der 25. Mai 2018 steht als Termin. Wie sollten sich deutsche Unternehmen auf das Inkraftreten der DSGVO vorbereiten? Was müssen sie schnellstmöglich tun, um Strafen zu entgehen? Wie und wann wird in Deutschland überhaupt kontrolliert? Reicht es vielleicht auch schon aus, wenn man sich als Unternehmen an das Bundesdatenschutz-Recht hält, das ja in der EU als vergleichbar streng gilt? Wie sicher sind Cloud-Lösungen unter den neuen Vorgaben noch? Und überhaupt: Wie müssen Unternehmen jetzt im Zeichen der DSGVO mit Backups umgehen?

Podiumsdiskussion zum IT-Forum von FutureDat

All diese Fragen warf Medienspezialist Daniel Baumbach als Moderator der Podiumsdiskussion in Weimar auf. Die Geraer Firma FutureDat hatte ihn für ihr 11. IT-Forum im Kongresszentrum der Weimarhalle engagiert und profunde Kenner der Materie für das Podium eingeladen. Als erstes gab Prof. Uwe Jürgen Müller von der Dualen Hochschule Gera-Eisenach, der als Dozent Datenschutzbeauftragte ausbildet, einen Überblick, was sich für die DSGVO für hiesige Unternehmen ändern wird. Anschließend erläuterten die IT-Verantworlichen Jens-Michael Ruppelt vom Triebwerksspezialisten N 3 aus Arnstadt, Matthias Pohl von den Stadtwerken Erfurt und Jan Thiele vom DRK-Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein ihre Erfahrungen mit den neuen Datenschutzregeln. Fast alle haben schon vor Monaten begonnen, ihre Abläufe im Unternehmen an die Vorgaben der DSGVO anzupassen. Vor allem auf die Rechte der Betroffenen müssen sie deutlich mehr Rücksicht nehmen mit Mitteilungspflichten oder Widerspruchsrechten. Es gibt aber auch Änderungen in der Dokumentation oder bei den Meldepflichten von Datenpannen. Jörg Kreuzschmerz von der IT-Beratungsfirma Contechnet zeigte im Podiumsgespräch auf, dass mit Notfallplanungskonzepten in den nächsten Wochen in den Unternehmen noch viel vorbereitet werden kann, so dass keine Abmahnungen nach Inkrafttreten der Datenschutz-Verordnung drohen.

Datenschutz – Aufgabe der Geschäftsführung

Einig waren sich alle Gesprächspartner der Podiumsdiskussion, dass die Geschäftsführer der Klein- und mittelständischen Firmen endlich aufwachen müssen. Datenschutz sei eine Aufgabe des Managements und nicht vorrangig der IT-Abteilung. Bisher würden die Chefs dieses für sie unangenehme Thema auf die IT-Spezialisten abwälzen. Das müsse dringend ändern. Denn zum Datenschutz gehöre weit mehr in einem Unternehmen. Sämtliche Prozesse müssten an dessen Regulären angepasst werden. Und das nicht nur, weil es nun die EU so will, sondern weil die Unternehmen für ihre Kunden und deren Daten eine Verantwortung haben.

Der Moderator

Medienspezialist Daniel Baumbach ist Diplom-Journalist und arbeitet seit über 20 Jahren als Fernsehjournalist für den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Er ist zertifizierter Medientrainer und erfüllt seit Jahren die Kriterien des Bundesverbands der Medientrainer Deutschland e. V..  Daniel Baumbach moderiert seit vielen Jahren auch Veranstaltungen – vom Fachsymposium bis zur Abendgala und ist als Produzent von Dokumentationen und Imagefilmen bundesweit tätig (Berufspraxis).

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