Kirchturm von Bad Frankenhausen
Für den „höchsten schiefen Kirchturm der Welt“ in Bad Frankenhausen wird 2011 zum Schicksalsjahr. Die evangelische Kirche als Besitzerin und die zuständige Bauaufsicht drängen auf schnellen Rückbau.
In der Kirchgasse wirkt er bedrohlich
Die Einsturzgefahr sei zu hoch – bei einem Schiefstand von etwa 4,5 Meter aus dem Lot. Ein Windstoß, so scheint es, und der Turm der Oberkirche fällt mit lautem Krachen um.
Den drohenden Verlust des Stadtwahrzeichens vor Augen hatte Bad Frankenhausens Bürgermeister einen Spendenmarathon gestartet. Bis Ende Mai wollte er eine Million Euro an Spendengeldern für die Stabilisierung aufbringen – durch Konzerte, Sportevents, Stiftungen und prominente Fürsprecher. Anfangs lief die Aktion schleppend an, doch nach und nach begannen auch die Frankenhäuser für ihr Wahrzeichen zu kämpfen.
Bärbel Köllen kämpft seit Jahren für ihren Turm
Medienspezialist Daniel Baumbach hat den Spendenmarathon begleitet. Er zeigt, wie einfallsreich um Geld geworben wurde und ob das Engagement der Bürger reichte. In seiner 30-Minuten-Reportage schildert er außerdem die nicht enden wollende Baugeschichte des Turms in den letzten Jahren und beschreibt ein neues „robustes Rettungskonzept“. Doch auch wenn dieses vielversprechend scheint, es tun sich neue Probleme auf, die wieder mal viel Geld kosten.
Kann der zweitschiefste Kirchturm der Welt, der schiefer ist als der Campanile in Pisa, noch gerettet werden?
Die Reportage „Schief, schiefer, wir kämpfen – Bad Frankenhausen ringt um sein Wahrzeichen“ wurde in der MDR-Sendereihe „Thüringen Exklusiv“ am 03.08.2011 erstmalig ausgestrahlt.